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Bericht vom zweiten internationalen Jugendklimacamp in Sri Lanka

Zwei Jahre nach dem ersten Internationalen Klimacamp der Evangelischen Jugend Dortmund im Rahmen der Jugendklimakampagne der Evangelische Kirche von Westfalen „ Mission: Klima retten! powered by heaven“ gab es nun eine Fortsetzung:

Zwei Jahre nach dem ersten Internationalen Klimacamp der Evangelischen Jugend Dortmund im Rahmen der Jugendklimakampagne der Evangelische Kirche von Westfalen „ Mission: Klima retten! powered by heaven“ gab es nun eine Fortsetzung: 11 Jugendliche aus der Dortmunder Region hatten die Chance sich vom 17.07. bis zum 31.07.2013 bei einem Internationalen Klimacamp in Sri Lanka gemeinsam mit Jugendlichen aus diesem Land zu Klimaveränderungen und Umweltproblemen vor Ort auseinanderzusetzen, die eigene Lebensweise dabei kritisch zu hinterfragen und neue und eigene Ideen für aktiven Klima- und Umweltschutz zu entwickeln.

„Die Idee zu einem 2. Internationalen Klimacamp hatten wir bereits während des Camps 2011. Es war eine intensive und prägende Erfahrung beim Klimacamp in Sri Lanka dabei zu sein und gemeinsam mit Jugendlichen an dem Thema Klimagerechtigkeit und Schöpfungsbewahrung zu arbeiten “, so Ariane Buchenau, Jugendreferentin in der Kontaktstelle der Evangelischen Jugend Dortmund. Nach den ersten zwei Tagen im ungewohnt tropischen Klima Sri Lankas und voller neuer Eindrücke z. B. durch das Essen von noch nicht allzu scharfen Currys mit den Fingern reiste die Jugenddelegation durch Sri Lanka, um mit den Menschen vor Ort über die Folgen des Klimawandels ausgelöst durch Umweltzerstörungen ins Gespräch zu kommen.

 

Die erste Station der Reise ist Negombo, ein Ort an der Westküste Sri Lankas. Hier leben viele Menschen traditionell vom Fischfang. Sie spüren immer deutlicher die Auswirkungen eines nicht-nachhaltigen Umgangs mit der Umwelt. Denn durch Abholzung der lokalen Mangrovenwälder und eine stetig steigende Umweltverschmutzung nimmt die Wasserverschmutzung kontinuierlich zu, die Fischpopulation dagegen ab. Den Fischern entzieht es die Existenzgrundlage. Doch trotz dieser frustrierenden Ausgangslage sind die Fischer voller Hoffnung die Umweltveränderungen noch stoppen zu können. Sie organisieren Demonstrationen zum Erhalt des natürlichen Lebensraums und führen mit der methodistischen Kirche großflächige Aufräumaktionen in der Lagune durch.

Station 2 ist Pollunaruwa, eine Region im Landesinneren Sri Lankas. Hier treffen die Teilnehmenden auf Landwirte, die von der Verschmutzung des Grundwassers durch den Einsatz von Pestiziden und Chemikalien berichten. Ca. 70% der Menschen leiden an einem Nierenschaden, weil sie das dreckige Wasser trinken. Die Landwirte möchten etwas verändern an ihrer Situation. Sie engagieren sich für ökologischen Anbau in der Region und leisten Aufklärungsarbeit über das Gift im Wasser, um zukünftig die Erkrankungsrate zu senken. Eine weitere Station ist Pattalipuram, an der Ostküste Sri Lankas. Diese Region wurde stark zerstört sowohl durch den Bürgerkrieg in Sri Lanka als auch durch den Tsunami 2004. Viele Menschen in der Region haben überhaupt keinen Zugang zu Wasser oder Strom.  Die Jugendlichen setzen in dem Ort ein Projekt um, dass sie in Dortmund bereits vorbereitet und geplant hatten: eine solarbetriebene Frischwasserpumpe wird in den Boden eingelassen. Sie pumpt täglich bis zu 10.000 l Wasser in zwei große schwarze Wasserbehälter. 400 Familien haben so Zugang zu Trinkwasser. „Die Freude und Dankbarkeit der Familien zu sehen, als plötzlich das Wasser lief, und das Gefühl in der Gemeinschaft etwas geschafft zu haben, hat mich zutiefst beeindruckt.“, sagte Dishan Davidraj, einer der sri lankischen Teilnehmenden nach Inbetriebnahme der Pumpe. Maren Glietz aus Dortmund ergänzt: „Ich habe gelernt, wie wertvoll es ist, ein Lachen geschenkt zu bekommen.“

Nach dieser aufregenden wie anstrengenden Rundreise findet die 2. Campwoche im Seminarzentrum der Methodistischen Kirche in der Nähe von Colombo statt. In Kleingruppen haben die Jugendlichen Zeit sich über die gesammelten Erfahrungen auszutauschen, starten gemeinsam eine Baumpflanzaktion und entwickeln in einem Recyclingworkshop aus Müll neue Produkte für den alltäglichen Gebrauch. In einer Zukunftswerkstatt entstehen Ideen für eine weitere Zusammenarbeit über das Camp hinaus, u.a. für den zweiten Internationalen Jugendaktionstag für Klimagerechtigkeit am 7. Dezember 2013. Denn auch wenn das Camp nach 2 Wochen endet, werden alle die Erfahrungen mit nach Hause nehmen und weitertragen. Ramon Cifuentes, Teilnehmer aus Dortmund, sagt zum Schluss: „Die Erinnerungen, die ich an diesen Austausch habe, kann mir niemand nehmen. Die sind gespeichert für immer.“

Diese bereichernde Erfahrung soll es in Zukunft regelmäßig geben, meinen alle Beteiligten der Begegnung. „Deshalb planen wir, alle zwei Jahre einen Austausch mit Jugendlichen möglich zu machen und die über dreißigjährige Partnerschaft mit jugendlicher Frische zu beleben", so Dirk Loose, von der Evangelischen Jugend Dortmund und mitverantwortlich für die Partnerschaftsarbeit mit der methodistischen Kirche in Sri Lanka.

Das Internationale Klimacamp wurde organisiert von der Evangelischen Jugend Dortmund, der Methodistischen Kirche in Sri Lanka und dem Team von „Mission: Klima retten! powered by heaven“. Gefördert wurde das Camp durch die Vereinte Evangelische Mission, die Evangelische Jugend Westfalen, den Kirchenkreis Dortmund-Mitte- Nordost und den Landschaftsverband Westfalen-Lippe LWL.

von Ann-Katrin Becker, Projektleiterin der Jugendklimakampagne der Evangelischen Kirche von Westfalen

 

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