Scheiter heiter oder über die Kunst es noch einmal zu versuchen
Dahinter steht die Erkenntnis, dass Szenen grundsätzlich schöner, spannender und bewegender werden, wenn man erstmal einen positiven Einstieg hat und dass das Publikum nahezu jeden Fehler verzeit, wenn man über sich selbst lachen kann. Beim Improtheater trainiert man sich also darauf, auch in den negativsten Momenten etwas Positives zu finden und mit dem inneren Mantra "scheiter heiter" verliert man nach und nach die Angst, zu versagen. Wenn etwas mal nicht klappt, lacht man drüber und fängt noch mal von vorne an.
Natürlich wünsche ich niemandem eine wichtige Prüfung zu verhauen, aber sollte es doch einmal dazu kommen, kann ich nur sagen: "wenn's beim ersten Mal nicht klappt, nochmal versuchen..." (frei nach Bernhard und Bianca). Das beste Beispiel für diese Haltung ist tatsächlich Jesus. Bei einem seiner Wunder, bei der Heilung des Blinden um genau zu sein, funktioniert es nämlich auch nicht sofort und das ist das Faszinierende an dieser Geschichte. Jesus hat sozusagen alles gegeben, er hat in die Hände gespuckt, seine Kräfte gesammelt und die Hände aufgelegt – und nach dem ersten Versuch kann der Blind immer noch nicht sehen. Aber davon lässt sich Jesus überhaupt nicht beirren, er versucht es einfach noch mal – und ich denke in der heutigen Zeit ist das das beste Vorbild für junge Menschen: habt keine Angst zu versagen, es gibt immer eine zweite Chance!