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LEINEN LOS- AHOI MÜNSTER

Evangelische Jugend von Westfalen, Evangelische Jugend Dortmund und Jugendreferat des Evangelischen Kirchenkreises Münster starten Segelprojekt zur Förderung der Inklusion.

Münster/Spannende Dinge erfahren, zusammen neue Entdeckungen machen, das ist ein Wunsch, der gerade in den Sommermonaten vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf der Tagesordnung steht. Aber manchmal ist das leichter gesagt als getan. Wer auf den Rollstuhl angewiesen ist, kann nur da hinkommen, wo der Rolli auch hinkommt. Ein Segelboot gehört normalerweise nicht dazu.

Für andere beginnt die Barriere bereits im Geldbeutel. Dem möchte die Evangelische Jugend von Westfalen  nun das Projekt ‚Grenzenlos segeln‘ entgegensetzen, bei dem Menschen unabhängig von ihrer  Behinderung, sozialen Herkunft oder Schulbildung wertvolle Erfahrungen machen können. Münster ist die erste Station, an der das Boot in Kooperation mit dem Jugendreferat des Evangelischen Kirchenkreises Münster zum Einsatz kommt . 

Leinen los – Ahoi Münster,  hieß es deshalb am Freitag, den 24. Juli für die A. Noah der Evangelischen Jugend Dortmund auf dem Aasee in Münster.Das durch Schiffskonstrukteur Matthias Müller von Sail Togerther spezialangefertigte sieben Meter lange Boot, auf dem Platz für 8 Personen , darunter 3 Rollstuhlfahrer ist, wird nun bis zum 28. August auf dem Aasee in Münster ankern und allen Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit bieten, kostenfrei unter professioneller Begleitung zu  segeln.

Bei einer Eröffnungsveranstaltung mit maritimem Flair auf den Aaseebühnen , wurde dies von zahlreichen Vertretern aus Politik , Kirche und Gesellschaft in höchsten Tönen gelobt.  Für besondere Töne sorgte auch der neue Popkantor des Kirchenkreises Hans-Werner Scharnowski  gemeinsam mit seiner Band und erntete damit viel Beifall. Dieter Schönfelder, Geschäftsführer des Jugendreferates des Evangelischen Kirchenkreises Münster, der die Veranstaltung moderierte, dankte allen Unterstützern wie der Feuerwehr Münster, die wenige Tage zuvor das schwere Spezialboot mit Hilfe von Spezialkränen ins Wasser gehieft hatte.

Das Gewicht des Schiffes und die Konstruktion führen dazu, dass das Boot besonders kränkungssicher hergestellt wurde.“ "Für die Herstellung des Schiffes aus Vollaluminium sind quasi 106.000 Getränkedosen verbaut worden",  erläuterte Dirk Loose vom Verein Sail Together aus Dortmund, der seit 2001 die nationale und internationale Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung fördert.

Unterstützt wird das Projekt in Münster auch vom Landschaftsverband Westfalen Lippe, der Segelschule Overschmidt, sowie dem Restaurant A2, das die Gaumenfreunden und Getränke bei der Eröffnungsveranstaltung aus Sympathie für das Projekt gesponsert hatte. Oberbürgermeister Markus Lewe genoss gemeinsam mit anderen unter der sicheren Führung von Kapitän Dieter Dose, selbst Rollstuhlfahrer) die erste Fahrt auf dem Aasee.

In seinem Grußwort beschrieb Lewe das Ziel, irgendwann nicht mehr von Inklusion sprechen zu müssen, weil man eine selbstverständliche inklusive Stadt sei. Dazu passe dieses Projekt, lobte er und ließ sich sogar dazu hinreißen laut zu überlegen, ob die Stadt Münster sich nicht auch so ein Boot zulegen könne. "Wenn Sie überlegen ein solches Boot anzuschaffen, dann ist ein Ziel des Projektes bereits erfüllt!" entgegenete Landesjugendpfarrer Udo Bußmann in seinem Grußwort auf die Äußerung Lewes. Denn das sei es, worum es gehe, sowohl bei dem Projekt "grenzenlos segeln", als auch bei Inklusion insgesamt: Menschen anzustoßen.

Uwe Völkel, Assessor des evangelischen Kirchenkreises Münster dankte auch im Namen von Superintendentin Meike Friedrich allen, die Grenzenlos segeln möglich gemacht haben. Dieses Projekt sei konkreter Ausdruck für das, um das es der evangelischen Kirche gehe: Menschen zu vermitteln, dass sie nicht zunächst etwas leisten und können müssen, um Teil der Gemeinschaft zu sein.  Jutta Möller Vorsitzende des Ausschusses für Kinder, Jugendliche und Familien verwies darauf, dass es oft nicht nur die Behinderung sei, die behindere, sondern die Barrieren in den Köpfen. „Wer Inklusion will, findet Wege, wer sie nicht will, findet Begründungen. Die EKvW hat gemeinsam mit dem Evangelischen Kirchenkreis Münster Wege gefunden. “

Kathrin Neuhaus-Dechow/ knd

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