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Impuls zur Jahreslosung

Jeden Monat des Jahres 2022 teilen wir einen kurzer Gedankenimpuls zu der Bibelstelle, die über dem Jahr steht. Jahreslosung 2022: Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den*die werde ich nicht abweisen. Johannes-Evangelium 6,37 Der Februar-Impuls ist von Ariane Buchenau.

Ein homosexueller mexikanischer Schauspieler, der als Schwuchtel beschimpft wird, ein Polizist, der abfällig nur mit Bulle angesprochen wird, eine schüchterne Inderin, für die noch nicht der richtige Moment kam, um Sex zu haben, wird mitleidig nur die heilige Jungfrau genannt und eine transsexuelle Frau, die als Transe beschimpft wird... was haben all diese Menschen wohl gemeinsam?      
Nun in einer amerikanischen Serie sind sie alle auf mystischer Weise mental mit einander verbunden, aber mal von der Mystik abgesehen, haben sie auch gemeinsam, dass sie beschimpft, beleidigt, verurteilt und vor allem abgewertet werden. Sie werden alle auf eine Eigenschaft, ein Attribut reduziert. Indem ich jemanden nur als Schwuchtel, Bulle oder Jungfrau bezeichne, sehe ich nicht die gesamte Person mit all ihren Facetten, ihren Widersprüchen oder ihren Wünschen. Ich sehe nur den einen Teil, der mich anscheinend stört. Wahrscheinlich will ich diese Person auch gar nicht näher kennenlernen. Denn wenn ich sie besser kennenlerne, könnte ich ja etwas an ihr entdecken, was mir gefällt, mein Weltbild könnte ins Wanken kommen... da ist es schon sicherer, sie zu reduzieren, zu beleidigen und Abstand zu halten.

Ich behaupte nicht, dass ich nachempfinden kann, wie sich jemand fühlen muss, der*die in derartiger Weise stigmatisiert wird. Ich bin weiß, heterosexuell, verheiratet, habe zwei Kinder und einen gut bezahlten Job – mit anderen Worten: Ich entspreche in nur erdenklicher Form der sogenannten Norm, erfülle alle gesellschaftlichen Ansprüche…

Und vor diesem Hintergrund höre ich auch die Jahreslosung 2022 „Jesus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen“ – meine spontane Reaktion war einfach nur „Wie schön“, zu denken, „wie gut , noch einmal die Bestätigung zu bekommen, dass wir alle von Jesus angenommen werden, egal wer wie sind, wie wir sind und welche Fähigkeiten wir haben“.

Wie aber hören Menschen die Jahreslosung, die schon oft in ihrem Leben Abweisung erfahren haben, die auch „die Kirche“ nicht unbedingt als eine Institution kennengelernt haben, die alle willkommen heißt?

Auch wenn wir nicht davon ausgehen können, dass sich jeder sofort angenommen fühlt, so wollen wir doch auf jeden Fall daran arbeiten, wollen dazu beitragen, dass es so wird! Wir machen uns dafür stark, dass Kirche alle Menschen ein sicherer Raum sein kann.

Evangelische
Jugend Dortmund

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Jahreslosung 2024

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.
1. Korinther 16,14

Mach Kirche!